Management
Mit TPM betriebliche Schwachstellen beseitigen

Kontinuierliche Verbesserung, Qualitätserhaltung, Qualifizierung und Arbeitssicherheit sind nur vier der sieben Säulen des Total Productive Managements (TPM) der Firma Hochland. Die Studierenden lernten dieses im November 2018 in einem zweitätigen Praxisseminar aus erster Hand kennen.

Dr. Kaltenecker, Lehrkraft für die Betriebswirtschaft an unserer Fachschule, war es gelungen, den TPM-Manager Johann Ess der Firma Hochland Heimenkirch für einen praxisnahen und spannenden Workshop zu gewinnen.
Johann Ess neben LeinwandprojektionZoombild vorhanden

Johann Ess, Firma Hochland

Umsetzung bei der Firma Hochland
Ess stellte dabei zunächst den Aufbau des TPM-Hauses von Hochland mit seinen sieben Säulen vor. Schwerpunkt seiner Ausführungen war die praktische Umsetzung von TPM an vielen konkreten Beispielen.
Grundlagen des TPM bei Hochland sind SOS (Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit), visuelles Management und Gruppenarbeit. Ein Beispiel für standardisierte Ordnung sind Werkzeugkästen, die namentlich benannte Paten auf Vollständigkeit kontrollieren. Einfaches Beispiel für das visuelle Management ist die Ampel für den Grad der Zielerreichung. Gruppenarbeit setzt voraus, dass Ziele anhand von Kennzahlen transparent gemacht und verfolgt werden.
Schon der allen zugängliche aktuelle Stand der Zielerreichung, von der Linienführung über den Schicht- bis zum Abteilungsleiter, macht die große Transparenz im Werk Heimenkirch deutlich. Werden die Kennzahlen nicht erreicht, erarbeiten nicht allein die Vorgesetzten, sondern vor allem die Produktionsgruppen Verbesserungsvorschläge. Diese werden in einem zyklischen Prozess von den Mittarbeitern selbstständig bearbeitet und entsprechende Veränderungen eingeleitet. Voraussetzung dafür ist ein gezieltes Coaching der Mitarbeiter. Um die Qualität des Systems zu erhalten, werden regelmäßig interne Audits durchgeführt.
Einführung nicht einfach
Probleme bei der Einführung von TPM waren laut Ess der erhöhte Zeitbedarf und vor allem die gänzlich neue Fehlerkultur, die im Unternehmen erst "erlernt" werden musste. Voraussetzung für die praktische Umsetzung sei, "dass Vertreter der Geschäftsleitung und Mitarbeiter dafür brennen." TPM sei nicht nur Teil der Unternehmenskultur, sondern verändere diese grundsätzlich.
Mehrere Personen in Hygienekleidung in FirmenhalleZoombild vorhanden

Rundgang durch den Betrieb

TPM in der betrieblichen Praxis
Von den praktischen Erfolgen des TPM-Systems bei Hochland Heimenkirch überzeugten sich die Studierenden einen Tag lang vor Ort. Bei einer sehr offenen und interessanten Führung durch den Betrieb erfuhren sie, dass erfolgreiches Arbeiten mit TPM die Wertschätzung der Leistungen aller Mitarbeiter voraussetzt. Diese erfolgt bei Hochland nicht nur finanziell, sondern auch durch das öffentliche Hervorheben der Leistung einer Gruppe für ein überdurchschnittlich bestandenes Audit.
Fazit
Mit vielen neuen Eindrücken und Anregungen rund um den betrieblichen Verbesserungsprozess kehrten die Studierenden in den Schulalltag nach Triesdorf zurück. Die Einblicke in ein gelebtes TPM-System liefern ihnen wertvolle Impulse für künftige Führungsaufgaben im Labor und beim Qualitätsmanagement.