25 Jahre Fortbildung zum Milchwirtschaftlichen Labormeister in Triesdorf
Kompetent in Sachen Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln

Mit mehr als 25-jähriger Erfahrung qualifiziert das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum (LVFZ) für Milchanalytik in Triesdorf - heute in Form einer Staatlichen Fachschule – milchwirtschaftliche Laborfachkräfte zum Labormeister und macht sie fit für die Anforderungen an die Qualitätssicherung von Milch- und Milchprodukten.

Unterrichts- und Wohngebäude der FachschuleZoombild vorhanden

Unsere Fachschule

Das Molkereilabor nimmt als betriebsinternes Kompetenzzentrum eine Schlüsselstellung bei der Qualitätssicherung von Milch- und Milchprodukten ein. Steigende Anforderungen an Molkereien, Produkte, Ausbildung und Kontrollfunktion des Labors durch Gesetzgeber, Handel und Verbraucher können nur mit hochqualifiziertem Personal im Labor bewältigt werden. Mit der Qualifizierung zum Milchwirtschaftlichen Labormeister stehen für den Laborbereich Fach- und Führungskräfte zur Verfügung, die die neuen Aufgaben meistern. Das Angebot an offenen Stellen und die Nachfrage nach entsprechenden Absolventen bestätigen den Bedarf.
Das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchanalytik in Triesdorf bietet in Form der Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft Fachrichtung Milchwirtschaftliches Laborwesen ideale Bedingungen für die Fortbildung im Laborberuf.

Gebündelte Kompetenz in Sachen Milchanalytik, ein nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Lehr- und Versuchslabor, motivierte Fachlehrer und die Synergie mit dem landwirtschaftlichen Bildungsnetzwerk Triesdorf bereiten die Studierenden auf Leitungsaufgaben im Berufsleben vor.

Qualität durch Laborspezialisten

Milch und Milcherzeugnisse zählen bei uns zu den ernährungsphysiologisch wertvollsten und sichersten Lebensmitteln. Nicht ohne Grund: Zahlreiche Beteiligte leisten entlang der Wertschöpfungskette einen wichtigen Beitrag zur Qualität und Sicherheit. Dieser beginnt bei den Milcherzeugern, die die hygienischen Anforderungen in hohem Maße erfüllen, führt über die Kontrollinstitutionen nach Milchgüteverordnung bis hin zu den Eigenkontrollen der Verarbeitungsbetriebe, der Molkereien. Flankiert werden diese Kontrollen durch Untersuchungen des Lebensmittelhandels sowie der staatlichen Lebensmittelüberwachung.

In diesem zuverlässigen Überwachungssystem kommt dem Molkereilabor eine Schlüsselstellung zu. Eine Vielzahl an Proben werden gezogen, angefangen bei den Rohstoffen über Zwischenprodukte, von Anlagen, Umfeld und Personal bis hin zum Endprodukt und anhand detaillierter Kontrollpläne laufend auf ihre chemisch-physikalische, mikrobiologische oder sensorische Beschaffenheit geprüft. Somit wird garantiert, dass die hohen gesetzliche Anforderungen und Vorgaben der Marktpartner eingehalten werden. Die gute Qualität der Produkte beim Endverbraucher bestätigt die Leistungsfähigkeit der Eigenkontrollen in den Molkereien.

Jahrzehntelange Erfahrung in der Aus- und Fortbildung

Eine wirksame Überwachung der Herstellung und Verarbeitung von Milch und Milchprodukten erfordert hochqualifizierte und auf das Produktspektrum sowie die Analytik spezialisierte Fachkräfte.
Der Ausbildungsberuf des Milchwirtschaftlichen Laboranten schafft dafür die Grundlagen. Eine breitgefächerte berufliche Qualifikation stellt sicher, dass milchwirtschaftliche Laboranten Milch- und Milchprodukte, aber auch andere Lebensmittel, selbstständig und korrekt chemisch-physikalisch, mikrobiologisch und sensorisch untersuchen und die Ergebnisse beurteilen können.

Stetig steigende Qualitätsanforderungen an die Molkerei und ihre Produkte z. B. durch gesetzliche Regelungen, Anforderungen von Kunden, Zertifizierungsstellen und Überwachungsbehörden machen das Molkereilabor zum innerbetrieblichen Kompetenzzentrum in Sachen Produktqualität und -sicherheit.

Um den hohen Ansprüchen an das Labor gerecht zu werden, benötigen gelernte Fachkräfte vertieftes und ständig aktualisiertes Wissen in der Analytik aber auch in der Organisations- und Führungslehre. Mit der Fortbildung zum Milchwirtschaftlichen Labormeister besteht daher die Möglichkeit, die in der Ausbildung erlernten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen und zu erweitern. Außerdem wurden damit für den Ausbildungsberuf entsprechende Aufstiegsmöglichkeiten geschaffen.

Bundesweit einzigartige Einrichtung

Mit der Einführung der Fortbildung hat der Freistaat Bayern das LVFZ in Triesdorf, heute eine Einrichtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, für den Laborberuf ausgebaut und spezialisiert. Es stellt eine bundesweit einzigartige Einrichtung dar.

Zu den Aufgaben zählen:

  • die überbetriebliche Ausbildung und die Durchführung der Abschlussprüfungen im Ausbildungsberuf Milchwirtschaftlicher Laborant für alle bayerischen Auszubildenden.
  • die Fortbildung zum Milchwirtschaftlichen Labormeister, die heute in Form einer Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Milchwirtschaftliches Laborwesen durchgeführt wird.
  • regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen für Laborfachkräfte.

Besonders stolz ist das LVFZ auf sein Lehr- und Versuchslabor, das nach DIN EN ISO/IEC 17025 (Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien) akkreditiert ist. Hier können Auszubildende und Studierende der Fachschule praxisnah Qualitätssicherung im Labor erleben, üben und sich über neue Erkenntnisse in der Analytik informieren.

Studierende im KlassenzimmerZoombild vorhanden

Unterricht in der Fachschule

Erfolgreich seit über 25 Jahren
Mit dem Milchwirtschaftlichen Labormeister ist die höchstmögliche Qualifikationsstufe der beruflichen Bildung etabliert worden. Zusätzlich wurde damit die Forderung der Bildungspolitik erfüllt, auch in diesem Beruf die Durchlässigkeit des Bildungssystems in Form der Hochschulzugangsberechtigung zu erweitern.
In Bayern wurde diese Fortbildung viele Jahre am LVFZ als Lehrgang angeboten. Mittlerweile bereitet die angegliederte Staatliche Fachschule Laborfachkräfte auf die Meisterprüfung vor. Die Absolventen übernehmen Aufgaben als Fach- und Führungskräfte im milchwirtschaftlichen Labor.

In der Verordnung über die Anforderungen in der Meisterprüfung wurden 1991 unter anderem die Aufgaben eines Labormeisters folgendermaßen benannt:

  • Überwachen der Produktqualität, Erstellen von Probenahme- und Untersuchungsplänen, Beurteilen der Untersuchungsergebnisse, Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung durchführen und Einrichtung eines entsprechenden Arbeitsplatzes
  • Kalkulationen bei der Beschaffung, Beurteilung der Untersuchungsergebnisse nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, Labororganisation, Anwenden von IT
  • Ausbildereignung und Mitarbeiterführung

Dementsprechend werden folgende Fächer unterrichtet:

  • Untersuchungs- und Verfahrenstechnik (Chemische, physikalische und mikrobiologische Untersuchungen, Qualitätssicherung mit analytischer QS und Milchwirtschaftliche Technologie)
  • Laborführung (Betriebswirtschaft, Informationsmanagement und Fachrecht)
  • Berufsausbildung und Mitarbeiterführung
  • Rhetorik und Kommunikation
  • Fachenglisch

Persönlichkeitsbildung

Labormeisterinnen während der Sensorikschulung durch die DLGZoombild vorhanden

Sensorikschulung durch DLG

Schwerpunkt Soft Skills
Ein Schwerpunkt neben der fachlichen Qualifikation ist besonders die Persönlichkeitsbildung, um als Labormeister sowohl die Aufgaben der Ausbildung, als auch die Führung der Mitarbeiter erfolgreich bewältigen zu können. Außerdem sollen die Absolventen lernen, welche Maßnahmen gegen die kostenintensive Arbeitsunzufriedenheit von Mitarbeitern anwendbar sind. Augenmerk wird auf die Vermittlung der Ausbilderkompetenzen gelegt – bildet diese nicht zuletzt die Basis für einen qualifizierten und motivierten Berufsnachwuchs.
Besonders für die mittlere Führungsebene wachsen die Anforderungen an die Soft Skills ständig, insbesondere bei Tätigkeiten wie dem Beschwerdemanagement, der Reklamationsbearbeitung sowie dem Mitwirken bei internen und externen Audits.
Für Führungsaufgaben rüsten

Die Unterrichtsfächer Rhetorik und Kommunikation, Berufsausbildung und Mitarbeiterführung sowie Fachenglisch tragen dieser Entwicklung Rechnung. Während des gesamten Jahres wird auf Gesprächsführung, Präsentation, aber auch Menschenkenntnisse oder Kritikfähigkeit bzw. auf eine gute Beobachtungsstrategie innerhalb von Gesprächen und Besprechungen Wert gelegt. Die Inhalte der Labormeistervorbereitung wurden in den vergangenen Jahren dem stetigen Wandel im Labor insbesondere aufgrund der Rückmeldungen der Absolventen aus der Praxis angepasst.
Darüber hinaus führt die Fachschule spezielle Seminare zu den Themen Selbstmanagement oder Arbeitsrecht durch. Eine Besonderheit ist eine Sensorikschulung durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), die bei erfolgreich absolviertem Test ein Zertifikat ausstellt.
Die Fortbildung an der Fachschule basiert auf einem modernen, den Ansprüchen an eine Führungskraft im Labor entsprechenden Lehrplan. Sie bereitet die Teilnehmer in Vollzeit innerhalb eines Jahres auf die Meisterprüfung vor.

Mehrwert für Unternehmen

Angehender Labormeister bei der Unterweisung einer AuszubildendenZoombild vorhanden

Studierender unterweist Auszubildende

Gewinn für das Molkereiunternehmen
Was "bringt" die Fortbildung den Unternehmen? Sie haben die Möglichkeit, eigenes Laborpersonal im Bereich der Qualitätssicherung praxisnah weiterqualifizieren zu lassen. Die Freistellung von Fortbildungswilligen kann die Bindung an den Betrieb erhöhen. Der junge Mitarbeiter ist motiviert und identifiziert sich mit dem Arbeitgeber - ideal, um Führungspersonal aus den eigenen Reihen zu rekrutieren.
Die Betriebe erhalten einen Mitarbeiter, der fachlich qualifiziert, persönlich geschult und auf die Aufgabe des Ausbilders im Beruf Milchwirtschaftlicher Laborant bestens vorbereitet ist.

Die neue Ausbildungsordnung hat hohe Anforderungen, zugleich nimmt nach Einschätzung vieler Experten die Ausbildungsfähigkeit der jungen Ausbildungswilligen ab. Daher bedarf es qualifizierter Ausbilder mit pädagogischem und erzieherischem Geschick. An sie werden hohe Erwartungen gestellt, denn sie müssen neue Aufgabenstellungen wie Coaching, Lernprozessbegleitung und Moderation umsetzen können.

Karrierechancen

In Triesdorf besteht diese Fortbildung seit mehr als 25 Jahren. Die langjährige Erfahrung sowie das regelmäßige Feedback der Absolventen tragen zu einer anspruchsvollen, aktuellen und praxisnahen Bildungsmaßnahme bei.
In der Praxis haben sich die Milchwirtschaftlichen Labormeister gut etabliert. Sie übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben in der Lebensmittelbranche und pharmazeutischen Unternehmen wie z. B. Ausbildung des Berufsnachwuchses, mittlere und gehobene Führungspositionen in den Bereichen Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung im Labor, Schulungsmanagement, Produktion und Entwicklung sowie Öffentlichkeitsarbeit. Das umfangreiche und ständige Angebot an offenen Stellen spricht für sich.

Vernetzung am Standort Triesdorf

Nutzung von Synergieeffekten

Das LVFZ für Milchanalytik mit angegliederter Fachschule ist eingebunden in das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Triesdorf im Landkreis Ansbach. Hier werden derzeit über 3.500 junge Menschen beruflich für die Bereiche Ernährung, Energie, Landwirtschaft, Lebensmittel und Umwelt qualifiziert.
Von der Milcherzeugung im Milchgewinnungszentrum bis hin zur Lebensmittelverarbeitung in der Lehrmolkerei des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken werden Schulungsmöglichkeiten geboten, die durch das LVFZ in intensiver Zusammenarbeit genutzt werden können. Das Motto des Bildungszentrums Triesdorf lautet "Leistung durch Vernetzung".

Triesdorf steht aber nicht nur für fachliche Qualifikation, sondern auch für ein Wir-Gefühl und viel Spaß und Freude. In der Freizeit sind die Studierenden der Fachschule bei den Veranstaltungen der Gemeinde, der Sportvereine oder der Hochschule gerne gesehen.

Durch diese Vernetzung mit anderen Bildungseinrichtungen ergeben sich vielfache Synergieeffekte wie

  • Praxisnahe Informationen zur Milcherzeugung am Milchgewinnungszentrum der Landwirtschaftlichen Lehranstalten
  • Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenste-phan-Triesdorf z. B. in Form internationaler Kontakte
  • Besuch übergreifender Lehrveranstaltungen auch im Bereich Soft Skills
  • Erfahrungsaustausch mit der QSE GmbH, dem Referenzlabor des Milchprüfrings Bayern e. V.
  • Gemeinsame Öffentlichkeitsveranstaltungen wie z. B. den Tag der offenen Tür der Bildungseinrichtungen in Triesdorf
  • Nutzung der bezirkseigenen Mensa
Studierende bei der HygienekontolleZoombild vorhanden

Studierende bei Hygienekontrolle

Praxisnahe Fortbildung
Ein besonderer Vorteil für die Aus- und Fortbildung am LVFZ ist die Synergie mit der Lehrmolkerei des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken e. V. Diese besitzt als Be- und Verarbeitungsbetrieb die EU-Zulassung und verarbeitet unter anderem die Milch aus dem Triesdorfer Milchgewinnungszentrum zu Produkten aus der Region. Sie werden vor Ort durch ein eigenes Ladengeschäft vertrieben.
Die Lehrmolkerei stellt ihre Einrichtung und Gerätschaften sowie ihr praktisches milchtechnologisches Wissen der Aus- und Fortbildung am LVFZ und der Fachschule zur Verfügung. Die Schüler können so produktionsbegleitend z. B. Milch-, Butter-, Käse-, Joghurt- oder Quarkproben ziehen und untersuchen, HACCP- und Hygienekonzepte entwickeln oder Versuche durchführen.
Blick in ein bereits bezogenes Appartement im WohnheimZoombild vorhanden

Ein-Zimmer-Appartements zum Wohnen und Studieren

Optimale Lernbedingungen
Die Studierenden der Fachschule sind am Standort in einem eigenen Wohnheim mit Ein-Zimmer-Appartements untergebracht. Bedingt durch das gemeinsame Wohnen bleibt genügend Zeit für den fachlichen Austausch in der Freizeit. Die Fachschüler haben einen optimalen Wissensaustausch in einer sehr intensiven Lernatmosphäre und die Möglichkeit des Mitschüler-Coachings.
Für Recherche, Konzepte, Präsentationen und Protokolle stehen WLAN sowie ein Computerraum zur freien Verfügung. Räume des LVFZ können bis weit in den Abend genutzt werden und Wissenslücken in der Diskussion mit Fachlehrern oder Mitbewohnern geschlossen werden. Nicht zu vergessen ist die gegenseitige Motivation vor Prüfungen. Durch den intensiven Austausch entsteht eine Art familiäres Verhältnis unter den Schülern und zu den Lehrkräften.

Neben den fachlichen Vorteilen ergeben sich in der Zeit in Triesdorf zahlreiche Kontakte bis hin zu lebenslangen Freundschaften. Der Kontakt mit den vielen Auszubildenden, Schülern und Studierenden im Bildungszentrum erweitert den Horizont und fördert die Persönlichkeit.