Verabschiedung der Labormeister
Happy End in Zeiten der Corona-Pandemie
von Alfred Reisnecker

Aufatmen bei allen Beteiligten: Unter erschwerten Bedingungen haben alle 19 Prüflinge die Abschlussprüfung erfolgreich absolviert und am 23. Juli 2020 im Rahmen einer internen Feierstunde ihre Zeugnisse erhalten.

LM-Abschluss 2020 GruppenbildZoombild vorhanden

Fachschule 2019/2020

Damit starten in Triesdorf bereits zum dreißigsten Mal frisch gekürte Labormeisterinnen und Labormeister ihre berufliche Karriere.
Endlich vorbei! Die letzten Prüfungswochen hatten den Absolventinnen und Absolventen viel abverlangt. Ein anstrengender Prüfungsmarathon unter Pandemiebedingungen lag hinter ihnen. Umso größer war die Erleichterung bei allen Beteiligten über das erfolgreiche Ende des Schuljahres. Mit den besten Wünschen für die berufliche und private Zukunft wurden 19 Labormeisterinnen und Labormeister von ihren Lehrkräften im Rahmen einer Feierstunde ins Berufsleben verabschiedet. Dabei war der planmäßige Verlauf des restlichen Schuljahres und der Prüfungen noch vor einigen Wochen alles andere als sicher.
Corona änderte alles
Das zweite Semester hatte noch ganz vielversprechend angefangen. Die ersten dunklen Pandemie-Wolken am Horizont nahm noch niemand so recht wahr. Die Studierenden freuten sich auf Höhepunkte wie die alljährliche Fachexkursion und auf verschiedene Seminare in und außerhalb der Schule. Daraus wurde leider nichts. Am 16. März, ausgerechnet in der Woche der Unterweisungsprüfungen, begann der Lockdown. Die Fachschule wurde für sechs Wochen geschlossen, und die Studierenden und Lehrkräfte wurden nach Hause geschickt, ins Home-Schooling. Mit Fleiß und Selbstdisziplin mussten sie nun die Unterlagen und Aufgabenstellungen bearbeiten, die von den Fachlehrern online zur Verfügung gestellt wurden. Manch Studierender sorgte sich, ob ein planmäßiger Meisterabschluss überhaupt noch möglich war. Er war möglich!
Praktikum mit reduzierter TeilnehmerzahlZoombild vorhanden

Praktikum in Coronazeiten

Schulbetrieb unter erschwerten Bedingungen
Am 27. April ging der Schulbetrieb unter strengen Hygieneauflagen wieder los. Ab diesem Zeitpunkt herrschte Maskenpflicht, mussten Abstandsregeln eingehalten, Hände regelmäßig gewaschen und desinfiziert und die Arbeitsplätze in Unterricht und Praktikum reduziert werden. Hoch motiviert und mit viel Einsatz haben die Studierenden Schulaufgaben, Kurzarbeiten, Praktika und den restlichen Unterrichtsstoff in Rekordzeit nachgeholt. "Unter schwierigen Bedingungen haben Sie einen Abschluss geschafft, der den gleichen Ansprüchen genügt, wie in den vergangenen Jahren, und das ganz ohne 'Coronabonus!", so das Fazit von Semesterleiter Alfred Reisnecker.
Die drei besten Absolventen der Labormeisterprüfung 2020Zoombild vorhanden

Beste Absolventinnen

30 Jahre Labormeister aus Triesdorf
Schulleiterin Petra Hartner hob in ihrer Abschlussrede hervor, dass es sich um eine besondere Verabschiedung handelt – ohne Angehörige, Freunde, Gäste und ohne beglückwünschenden Handschlag, immer auf gebührenden Abstand bedacht. Eine besondere Veranstaltung auch deshalb, da sie sich heuer zum dreißigsten Mal jährt.
Hartner wies darauf hin, dass der Meister in den Unternehmen Positionen mit besonderen Belastungen einnehme. Er arbeitet häufig an Schnittstellen im Betrieb, die mit Konflikten verbunden sind. Fähigkeiten der Beurteilung von Untersuchungsergebnissen und Auswahl von Untersuchungen, Kenntnisse im Projektmanagement, im Gesundheitsschutz der Mitarbeiter und in der Betriebswirtschaft sowie die Kompetenz, Konflikte kooperativ zu lösen, zählen zu den Grundvoraussetzungen, um die betrieblichen Abläufe verantwortlich mitsteuern zu können. Hartner wünschte den Absolventen für die Zukunft Selbstbewusstsein für das Erreichte, Geduld beim beruflichen Aufstieg und innere Zufriedenheit und forderte sie auf, Botschafter für die Fachschule in Triesdorf zu werden.
Klassensprecherin Michaela Reigl bei der AbschlussredeZoombild vorhanden

Klassensprecherin Michaela Reigl

Wie die Blüte eines Löwenzahns
Mit nachdenklichen Worten beschrieb Klassensprecherin Michaela Reigl die besonderen Herausforderungen des vergangenen Schuljahres und bedauerte den Verzicht auf die geplante Exkursion nach Südtirol, auf die Veranstaltungen in Triesdorf und auf eine große Abschlussfeier mit vielen Gästen. Sie erinnerte aber auch an die schöne gemeinsame Zeit der Klasse in Triesdorf, die zu einer Familie zusammengewachsen war. Reigl verglich ihre "Meisterfamilie" mit einer "Kugel Löwenzahn auf ihrer gemeinsamen Reise bis zum Abschluss", deren einzelne Samen danach der Wind des Lebens in die Welt hinaus trägt auf ihren eigenen Weg. Sie bedankte sich bei ihren Mitschülern und den Lehrkräften für diese schöne und einzigartige Zeit und wies augenzwinkernd darauf hin, dass sie "mit Abstand" einfach die Besten sind.